Programm 2024

Programm 2024
Im Rahmen des Projekts FRAUENfeste arbeitete Katharina Theresa Mayr einige Zeit lang in einem temporären Atelier in der Festung (c) Festung Franzensfeste

 

 


Wie schaffen es Archäologinnen und Archäologen heute Ötzis Tod vor 5.000 Jahren bis ins Detail zu rekonstruieren? Wo kann man sich ein Bild über die Geschehnisse in Südtirol im 20. Jahrhundert machen? Und was wissen wir über die Kultur der ladinischen Bevölkerung?

 

Ausstellungen und Veranstaltungen zu diesen und vielen anderen Themen bieten die Südtiroler Landesmuseen auch im Jahr 2024, Details dazu im folgenden Aufklappmenü.

Auf drei Etagen sind im Südtiroler Archäologiemuseum die Originalfunde und die Geschichte des Mannes aus dem Eis – auch Ötzi genannt – zu besichtigen: vom Medienhype bei der Entdeckung über die Forschung rund um die 5.000 Jahre alte, außerordentlich gut erhaltene Eismumie und ihre Beifunde, sowie allerlei Kurioses, spannende Interviews und interaktive Erlebnispunkte. Höhepunkt der Ausstellung ist die lebensechte Rekonstruktion des Mannes aus dem Eis. Das oberste Stockwerk des Museums beherbergt wechselnde Sonderausstellungen zu archäologischen Themen.

www.iceman.it

 

Die Rekonstruktion des Mannes aus dem Eis © Südtiroler Archäologiemuseum/Ochsenreiter

Interessierte können das Museum auch virtuell besuchen und zwar über eine Audioguide-App für Erwachsene und eine, die sich speziell an Kinder richtet. Die Audioguide-App für Erwachsene (Android und iOS) kostet 1,99 Euro, die Kinder-App (Android und iOS) ist kostenlos. Beide Hörgeschichten führen auf eine spannende Reise in Ötzis Zeit.

Auf Schloss Trauttmansdorff bei Meran, dem ehemaligen Feriendomizil der Kaiserin Elisabeth von Österreich („Sissi“), befindet sich heute ein unterhaltsames Erlebnismuseum: das Südtiroler Landesmuseum für Tourismus. Inmitten des Botanischen Gartens gelegen, ist es das erste Museum des Alpenraums, das sich der Geschichte des Tourismus in Tirol widmet. In lebendig inszenierten Räumen werden die Besucher/- innen auf eine spannende Zeitreise eingeladen, die 200 Jahre Tourismusgeschichte aus der Sicht der Reisenden wie der Gastgeber/-innen erzählt.

www.touriseum.it

 

Touriseum. Foto Stefano Scatà

 

Virtuelle Reisen

Das Museum führt auch virtuell auf eine Zeitreise, die 200 Jahre Tourismusgeschichte aus der Sicht der Reisenden wie der Gastgebenden erzählt. Wer sich darauf einlässt, erfährt wie aus einem Land, durch das vor Jahrhunderten Handelsleute, Pilgernde und Kunstschaffende zu Fuß, mit der Postkutsche oder mit der Extrapost zogen, ein modernes Tourismusland wurde. Virtuell erschlossen werden kann zudem die Schlossgeschichte mit den historischen Räumen und die Ausstellung „Sie wünschen? Desidera?“.

Videos zum Touriseum gibt es zudem auf dem YouTube-Kanal des Museums.

 


Dauerausstellung

Dauerausstellung "Tourismusgeschichte"

Tourismus ist mehr als blauer Himmel und schöne Landschaft. Er ist ein Zusammenspiel unzähliger Faktoren. Einige kann man jederzeit und vielerorts neu erfinden. Andere aber sind das Ergebnis einer langen Geschichte.

Das Touriseum ist ein Ort voller Charme, Ironie und Überraschungen. Das Herzstück bildet der lebendig inszenierte Parcours mit seinen 20 Räumen, der zu einer vergnüglichen Reise durch 200 Jahre alpine Tourismusgeschichte einlädt. Charmant verbindet sich hier Leichtigkeit mit Tiefe, Unterhaltung mit Historie. Vergnügliches erwartet Sie im Südtirolspiel, Informatives bei den Tourismusinterviews, Erholsames im Ruheraum und manches zum Schmunzeln.


Dauerausstellung

Dauerausstellung "Schlossgeschichte"

Es lohnt sich einen schönen Spaziergang durch die historischen Räume von Schloss Trauttmansdorff zu unternehmen. Vom mittelalterlichen Kern mit Krypta bis zum Neorokokosaal gewinnt man einen kunsthistorisch facettenreichen Einblick in die bewegte Geschichte des Schlosses, in dem seine ehemaligen Besitzer ihre ganz persönlichen Spuren hinterlassen haben.

Ein verträumter Romantiker auf der Suche nach seinen Wurzeln, eine Kaiserin, die es daheim nicht aushielt, ihre kränkelnde Tochterein Kaiser auf der Suche nach seiner Kaiserin, ein Haudegen im Dienst der Habsburgerein deutscher Baron, vernarrt in Meran, Kriegsveteranen als Bauern: Sie alle haben über kurz oder lang auf Schloss Trauttmansdorff logiert und damit seinen Lauf in der Geschichte bis heute geprägt. Die neue Dauerausstellung in den historischen Räumen des Schlosses widmet jeden seiner illustren Bewohner ein leuchtendes Monument.

Das Landesmuseum Bergbau ist ein Abenteuermuseum. Die vier Standorte Schneeberg, Ridnaun, Prettau und Steinhaus umfassen stillgelegte Bergwerke und ausgedehnte Abbaureviere. Sie liegen dort, wo die Knappen einst in nicht enden wollender Anstrengung ihre Stollen ins Felsgestein trieben. Dort wo Bergwerksbesitzer ihren Reichtum horteten. Dort wo die Industrialisierung mit ihrem unstillbaren Hunger nach Rohstoffen einzigartige Industrieanlagen entstehen ließ. Mitten im Hochgebirge. Dort wo die Berge ihre größten Schätze hüten.

www.bergbaumuseum.it

Das Landesmuseum Bergbau bietet auch einen virtuellen Rundgang an: Schülerinnen und Schüler, Familien und alle Interessierte können mit der App "Hearonymus" ins Bergwerk Prettau eintauchen und dort mit 14 Hörstationen, Bildern, Erzählungen und einem Kurzfilm einen der wohl härtesten Jobs der Welt miterleben. Der Rundgang kann über die Audioguide-App „Hearonymus“ kostenlos und mit wenigen Klicks auf jedes Smartphone geladen werden, die App ist in Deutsch, Italienisch, Englisch und Holländisch abrufbar.

Videos zum Bergbaumuseum gibt es zudem auf dem YouTube-Kanal des Museums.

Landesmuseum Bergbau - Standort Schneeberg. Foto Armin Terzer

STANDORT SCHNEEBERG

Kampf Mensch vs. Berg
Knappendorf auf 2.355 m Meereshöhe - nur zu Fuß erreichbar

Am Schneeberg haben Knappen jahrhundertelang nach Erz geschürft. Zuerst mit Schlägel und Eisen, später mit schwerem Gerät. In der Knappensiedlung St. Martin lebten bisweilen bis zu 1000 Menschen völlig isoliert weit oberhalb der Waldgrenze. Die höchstgelegene Dauersiedlung Europas blieb bis in die 1960er Jahre bewohnt. Heute durchziehen unvorstellbare 150 km Stollen das Bergmassiv. Über Tage hat der intensive Bergbau das Landschaftsbild nachhaltig geprägt und neu geformt.

Der Standort Schneeberg mit dem Knappendorf St. Martin liegt auf 2.355 m Meereshöhe und ist nur zu Fuß erreichbar.

Geschichte

Höchstgelegene Dauersiedlung Europas

Der erste Hinweis auf eine Bergbautätigkeit am Schneeberg ist eine Randnotiz. Im Jahr 1237 hält ein Bozner Notar in einer Kaufurkunde beiläufig fest, dass einige Schwerter mit „gutem Silber vom Schneeberg“ bezahlt werden. Um 1500 erlebt der Tiroler Bergbau seinen Höhepunkt und am Schneeberg sollen in jener Zeit bereits an die 1000 Knappen in 70 Stollen nach silberhaltigem Bleiglanz geschürft haben. Das eigentliche Haupterz, die Zinkblende, kann allerdings erst ab dem 19. Jahrhundert ausgebracht und genutzt werden. Und so wächst das Knappendorf St. Martin ab 1870 zu einer beachtlichen Siedlung heran: mit Verwaltungs-, Wohn- und Betriebsgebäuden, einem Gasthaus, einer Kirche und sogar einem Krankenhaus samt Leichenkammer. Es gibt eine Volksschule, eine Musikkapelle, einen Theaterverein und eine Schützenkompanie. Jedoch herrschen in 2.355 m Höhe neun Monate im Jahr Winter und Kälte. Die Versorgung der Siedlung ist aufwendig und problematisch. Das Konfliktpotential innerhalb der von der Außenwelt abgeschiedenen Gemeinschaft ist groß. So entschließt sich die Betreiberfirma AMMI während der letzten Abbauphase im Jahr 1962 die Belegschaft mit ihren Familien von der Hochgebirgssiedlung am Schneeberg nach Maiern ins Ridnauntal zu übersiedeln und den Erzabbau von dort aus weiter zu betreiben. Die Umsetzung des Vorhabens erfolgt im Juni 1967. In der Folge ist das einstige Knappendorf bis zur endgültigen Schließung des Bergwerks 1985 dem Verfall und der Plünderung preisgegeben.

Landesmuseum Bergbau - Standort Schneeberg. Foto Armin Terzer

Ausstellung: Das Bergbaurevier Schneeberg

In einem ehemaligen Werksgebäude, der „neuen Schmiede“ nahe der Schutzhütte ist ein Schauraum untergebracht. Die Dauerausstellung erzählt die Geschichte des Bergbaureviers am Schneeberg. Zu sehen sind Alltagsgegenstände der einstigen Dorfbewohner, Bilddokumente und Arbeitsgeräte der Knappen. 
Der Eintritt ist frei.

Landesmuseum Bergbau - Standort Schneeberg

Das Knappendorf St. Martin

Hat man einmal das 2.355 m hoch gelegene Hochplateau am Schneeberg erreicht, steht man auch schon mitten in der ehemaligen Knappensiedlung St. Martin. Noch sind einige Wohn- und Werksgebäude der einst höchstgelegenen Dauersiedlung Europas erhalten. Schweres Gerät der letzten Abbauphase im 20. Jahrhundert verblieb nach der Schließung des Betriebes 1985 einfach vor Ort. Verschüttete Stollenmundlöcher und Abraumhalden durchziehen das Erzrevier, das über Lehrpfade erschlossen werden kann. Das Freigelände erzählt sich gewissermaßen selbst.

 

Erlebnistour Erzrevier

Ganztagestour mit Wanderbegleitung ab Parkplatz "Schneeberger Brücke" an der Timmelsjochstraße.
Start: 9.15 h. Aufstieg über Seemoos zum Knappendorf St. Martin am Schneeberg, Besuch Schauraum. Mittagspause. Führung durch das Erzrevier und das Knappendorf. Rückkehr zum Parkplaltz "Schneeberger Brücke".
Anmeldung bis am Vortag um 16 Uhr erforderlich: schneeberg@landesmuseen.it, Tel +39 348 3100443 (Franz Kofler)

 

Abenteuer Schneeberg

Ganztagestour mit Wanderbegleitung ab Parkplatz "Schneeberger Brücke" an der Timmelsjochstraße.
Start: 8.30 h. Aufstieg über Seemoos zum Knappendorf St. Martin am Schneeberg, Besuch Schauraum. Mittagspause. Aufstieg zur Schneebergscharte, Abstieg zum Poschhausstollen, mit der Grubenbahn 3,5 km durch den Berg, dann 2,5 km zu Fuß über Schacht 4 durch Karlstollen. Rückkehr zum Parkplatz "Schneeberger Brücke", Ankunft ca. 18.30 h. 1100 m Höhenunterschied! 
Jede Person erhält Stiefel, Mantel, Helm und Stirnlampe für die Stollenbegehung.
Mindestteilnehmeranzahl: 8 Personen
Anmeldung bis am Vortrag um 16 Uhr erforderlich: schneeberg@landesmuseen.it, Tel. +39 348 3100443 (Franz Kofler)

 

Landesmuseum Bergbau - Standort Schneeberg. Foto Armin Terzer

Wichtige Hinweise

Der Standort Schneeberg liegt auf 2.355m Meereshöhe und ist nur zu Fuß auf gut begehbaren Wegen in knapp zwei Stunden von der Timmelsjoch-Passstraße im Passeiertal oder in vier Stunden von Ridnaun/Maiern aus erreichbar. Schutzhütte Schneeberg: Tel.: +39 0473 932900, Rabenstein 42/43, I-39013 Moos in Passeier

Ausgangspunkt Passeiertal: Mit dem PKW von Meran auf der SS44 nach Moos in Passeier, von dort auf der SS44bis 9,3 km weiter Richtung Timmelsjoch bis zur Schneebergbrücke. Parkmöglichkeiten etwa 200 m vor der Brücke. Vom Ende der Schneebergbrücke dem Weg 31 folgend bis nach Seemoos und weiter über den Weg Nr. 29 bis zur ehemaligen Knappensiedlung St. Martin. 690 Höhenmeter. Gehzeit: ca. 2h.

Ausgangspunkt Ridnaun/Maiern: Vom Landesmuseum Bergbau über den Fahrweg (ca. 7 km) oder den Bergwerkslehrpfad bis zur Ruine des Poschhauses. Von dort weiter über den markierten Lehrpfad bis zur Schneebergscharte. Es folgt der Abstieg bis zur Knappensiedlung St. Martin mit dem Schutzhaus Schneeberg. Von Juli bis Mitte Oktober besteht die Möglichkeit mit dem Museums-Shuttlebus von Maiern bis zum Poschhaus zu fahren (Zeitersparnis ca. 2h). Reservierung: Tel. +39 0472 656364. Aufstieg: 1.300 Höhenmeter, Abstieg: 350 Höhenmeter; Gehzeit: ca. 4h

Barrierefreiheit: Der Standort Schneeberg liegt auf 2.355m Meereshöhe und ist nur zu Fuß erreichbar.

 

STANDORT RIDNAUN

Landesmuseum Bergbau - Standort Ridnaun

10, 11.30, 13.30 und 15.15 Uhr

Ridnaun Kompakt

Die Erlebnistour für EinsteigerInnen

In der original erhaltenen Erzaufbereitungsanlage von Maiern erleben die BesucherInnen den gesamten Produktionsprozess anhand der funktionstüchtigen Maschinen mit, die während der Führung in Gang gesetzt werden.
Die Tour beginnt im Schaustollen, wo die Entwicklung der Erzabbaumethoden von Schlägel und Eisen bis hin zum Dynamit aufgezeigt wird. Im Freigelände lassen Reste der Erztransportanlagen die Schwierigkeiten und Herausforderungen des Erztransportes im Hochgebirge erahnen.
Eine beeindruckende Reise in die Zeit der industriellen Revolution.
Anmeldung erforderlich. Warme Kleidung und festes Schuhwerk wird empfohlen (Temperatur im Stollen 8°C). Die Führung ist barrierefrei zugänglich.
Dauer: 1h 30m

Bergbau Junior Ridnaun

samstags und sonntags, 13.30 Uhr

Bergbau Junior Ridnaun

Die Mitmach-Tour für Familien mit Kindern und Schülergruppen

Die spannende Erzsuche mit Schlägel und Eisen, Hacke, Schaufel und Sieb im Stollen, auf der Erzhalde und im Teich. Ideal auch für Kindergeburtstage.Unter fachkundiger Anleitung durch die BesucherbetreuerInnen erfahren die Teilnehmenden in diesem Workshop mehr über die verborgenen Schätze im Bergesinneren und deren Verwendung.
Abenteuerliche Besichtigung des Schaustollens mit echter Bergmannsausrüstung. In einem eigens eingerichteten Stollenabschnitt lässt sich die Schicht des Bergmanns miterleben.
Nur auf Voranmeldung.
Die Führung ist barrierefrei zugänglich.
Warme Kleidung wird ebenso empfohlen wie ein zweites Paar Socken zum Wechseln für die kleinen Bergleute.
Dauer: 2h 30m

 

Dauerausstellung zur lokalen Bergbautradition

Die Dauerausstellung am Standort Ridnaun beleuchtet die hiesige Bergbautradition. Persönliche Gegenstände und private Fotoaufnahmen der einstigen Knappen und ihrer Familien erzählen vom Leben als Bergarbeiter im 19. und 20. Jahrhundert. Seit den 1920er Jahren stammten viele von ihnen aus mittelitalienischen Provinzen. Die Arbeitsmigranten aus dem Süden trafen am Alpenhauptkamm auf eine ihnen völlig unbekannte Lebenswelt. Mit dem Arbeiterwohnheim im Talschluss entstand ein Ghetto, wo man die eigenen Traditionen pflegen konnte. Viele der Arbeiter kehrten später in ihre Heimat zurück, einige verblieben im Tal.Eine Sonderschau im Obergeschoss widmet sich dem Markscheidewesen, einer Ingenieursdisziplin, der die Vermessung der Stollen und Erzreviere obliegt. Ein Mineralienraum zeigt die Vielfalt der heimischen Erz- und Mineralienwelt.

 

 

STANDORT STEINHAUS

Landesmuseum Bergbau - Standort Steinhaus

 

Der Kornkasten – Lebensmittelmagazin des Bergwerks

Als der Bergbau zu Beginn des 15. Jahrhunderts seine erste Blüte erlebte, durchwanderten Erzsucher ganz Tirol. Sie waren durch genaue Beobachtung der Natur imstande, auf Erzlager im Boden zu schließen. Dort wo die Erzadern als sogenannter Ausbiss an die Erdoberfläche trat, begann die Arbeit der Bergleute. In Prettau befand sich dieser Ausbiss knapp oberhalb der Waldgrenze in der Nähe des Rotkreuz in etwa 2.000 m Meereshöhe.
Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurde Steinhaus zum Verwaltungssitz des Kupferbergwerks Prettau. In einem Lagerhaus wurden all jene Güter aufbewahrt, die für den Bergwerksbetrieb gebraucht wurden. Dazu gehörte das Korn für die Verpflegung ebenso wie Rohstoffe für Arbeitsgeräte und das Geleucht. All diese Güter wurden als Pfennwerte bezeichnet, die den Bergleuten in Form von Naturallohn ausbezahlt wurden. So diente der Kornkasten von Steinhaus viele Jahrhunderte über als Lebensmittelmagazin des Bergwerks.
Der heutige, um 1700 erbaute Kornkasten mit seiner charakteristischen roten Außenfassade stand nach der zwischenzeitlichen Einstellung des Bergwerksbetriebes 1893 viele Jahre lang leer. 1989 wurde er von der Gemeinde Ahrntal angekauft, seit Herbst 2000 beherbergt er den Standort Steinhaus des Landesmuseum Bergbau.

Die Ausstellung im Kornkasten bietet einen Streifzug durch die Bergbaugeschichte des Ahrntales. Im Mittelpunkt der Erzählungen stehen die Geschichten der Menschen, die im und für den Bergbau tätig waren. Das Herzstück der Ausstellung bilden die historischen Objekte aus der Sammlung der Grafenfamilie von Enzenberg, die als Bergbauunternehmer im Ahrntal tätig waren. 
Die Ausstellung ist barrierefrei zugänglich.

 

dienstags und samstags, 11 Uhr

Glück auf in Steinhaus!

Rundgang durch den historischen Dorfkern von Steinhaus

Der Rundgang beginnt im „Kornkasten“ von Steinhaus, dem einstigen Lagerhaus des Bergwerkbetriebs. Anschließend führen unsere BetreuerInnen Sie durch den historischen Dorfkern von Steinhaus, der in seinem Erscheinungsbild einzigartig in Südtirol ist und seine Entstehung dem Bergbau verdankt. Die auffällig roten Gebäude, darunter das Faktorhaus, der Ansitz Gassegg und die Kirche Maria Loreto, sowie die Schmelzhütte werden anschaulich erklärt. Ein Spaziergang durch die jahrhundertelange Geschichte des Ahrner Handels. 
Eine Anmeldung ist aufgrund der eingeschränkten Teilnehmerzahl erforderlich.
Dauer: 1h


donnerstags, 14Uhr

Feuriger Ton

Kinderprogramm

Die Kinder formen diverse Tongefäße und -figuren und brennen sie anschließend im selbstgebauten Grubenofen.
Anmeldung innerhalb Dienstag erforderlich.
Verbrauchsmaterialien werden vom Museum zur Verfügung gestellt. 
Dauer: 2h

STANDORT PRETTAU


Abenteuer Stollen

10, 11.20, 13.20 und 15 Uhr

Abenteuer Stollen

Die Erlebnistour für alle

Mit der Grubenbahn einen Kilometer tief durch den St. Ignaz-Stollen ins Bergwerk, vom Bahnhof unter Tage zu Fuß weiter durch den Schaustollen.
Die Stolleneinfahrt mit der Grubenbahn dauert etwa 10 Minuten. Der geführte Rundgang im Berg ist 360m lang und verläuft auf zwei Ebenen. Nach 75 Minuten erreichen die BesucherInnen wieder den Bahnhof im Freien.
Anmeldung erforderlich.
Warme Kleidung und festes Schuhwerk werden empfohlen (Temperatur im Stollen 8°C). Helm und Regenmantel werden vom Museum bereitgestellt.
Personen mit einer Herz-Kreislaufschwäche und/oder Raumangst (Klaustrophobie) ist von einer Teilnahme abzuraten.
Dauer der Führung: 1h 15m

Bergbau Junior Prettau

Bergbau Junior Prettau

Die Mitmach-Tour für Familien mit Kindern und Schülergruppen

Einfahrt mit der Grubenbahn in den St.-Ignaz-Stollen, dort Rundgang durch den Schaustollen.
Nach der Rückkehr aus dem Berg spazieren wir zum wenig höher gelegenen Pochwerk und zum Nikolaus-Stollen. Dort gehen wir auf Schatzsuche.
Anmeldung erforderlich. Geeignet für Schulklassen der unteren Schulstufe und für Kindergeburtstage (5-10 Jahre). Warme Kleidung und festes Schuhwerk erforderlich (Temperatur im Stollen: +8°C). Helme, Mäntel und Werkzeuge werden vom Museum bereitgestellt.
Dauer: 2h 30m



Folgende Vorträge des Landesmuseum Bergbau sind online auf dem YouTube-Kanal des Museums zu sehen:

Schriftquellen zum Bergbau im Tauferer Ahrntal
Die Bergbaulandschaft Tauferer Ahrntal

Wann begann der Bergbau im Tauferer Ahrntal? Welche Rohstoffe wurden gewonnen und wo? Und wer hat nach den Schätzen der Erde gesucht? 
Ungezählte, lang vergessene Stollen durchziehen die Berglandschaft im Ahrntal, viele über die Jahrhunderte verschüttete Mundlöcher verstecken sich in den Wäldern. Das Forschungsprojekt „Bergbaulandschaft Tauferer Ahrntal“ hat es sich zum Ziel gesetzt, den Spuren nachzugehen. Wann begann der Bergbau, welche Rohstoffe wurden gewonnen und wo? Wer hat nach den Schätzen der Erde gesucht? Die Wissenschaftlerin Kathrin Geier legt im live-Vortrag „Bergbaulandschaft Tauferer Ahrntal. Die Schriftquellen“ die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit vor.

 

Grubenpläne
Der Schneeberg und seine Stollen

Über 150 Kilometer Stollen gruben die Knappen in den Schneeberg, um wertvolle Rohstoffe zu bergen. Um die Grubenpläne dieser Stollen geht es bei diesem Vortrag.
Würde man alle Stollen des Bergwerks am Schneeberg aneinanderreihen, so entspräche dies etwa der Strecke von Bozen nach Verona. Von über 150 Kilometer langen Stollen ist der Schneeberg durchzogen. Sie wurden in den vergangenen Jahrhunderten aufgefahren, um verschiedene Mineralien abzubauen.
Das Landesmuseum Bergbau verwahrt in seiner Sammlung zahlreiche Grubenpläne, die zum Teil mehrere hundert Jahre alt und von hohem kulturhistorischem Wert sind. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Pläne dieses Bestandes restauriert. Einige dieser Schätze präsentiert der wissenschaftliche Kurator des Landesmuseum Bergbau, Armin Torggler im online-Vortrag „Von Rissen und Schinzügen. Grubenpläne vom Schneeberg in der Sammlung des Landesmuseum Bergbau“.

 

Von Kupfer und Kanonen


Von Kupfer und Kanonen

Kanonen wurden im Mittelalter unter anderem aus Bronze gegossen, die aus Kupfer und Zinn hergestellt wird. Auch Prettauer Kupfer kam dabei zum Einsatz. Darüber und über die Anfänge des Geschützwesens in Tirol spricht der Historiker Georg Neuhauser.

 

Felsmechanik

Felsmechanik in Bildern

Was passiert mit dem Felsen im Boden, wenn darauf Dämme, Tunnels oder Brücken gebaut werden? Darum geht es beim Vortrag „Felsmechanik – Spannung pur!“.
Große Infrastrukturbauwerke können nur in direkter Interaktion mit dem Untergrund realisiert werden. Dämme und Talsperren, Kraftwerksbauten, Tunnels und Brücken, Tag- und Untertagebergbau - all diese Bauwerke stützen sich auf Fels ab. Dadurch werden Kräfte und Verschiebungen mobilisiert. Das ist die Felsmechanik im Spannungsfeld zwischen Geologie und Bauingenieurwesen.
Thomas Marcher, Leiter des Instituts für Felsmechanik und Tunnelbau an der Technischen Universität Graz, gibt mit einem umfangreichen Bildmaterial einen Einblick in diese Welt.

 

Wappen der Bergwerksbruderschaft in Pergine

Die Bergwerksbruderschaft in Pergine

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts begann sich auch im oberen Fersental (Val di Mochéni) im Trentino wieder der Bergbau zu entwickeln. In die damalige Zeit fällt auch die Gründung der Bruderschaft in Persen, welche die Arbeiter der Bergwerke vereinte.
In seinem Vortrag führt Emanuele Curzel der Universität Trient die Gäste in die interessante Welt der Bergwerksbruderschaften. Das Thema ist von besonderem Interesse und Relevanz, da erst vor kurzem historische Dokumente zur Bruderschaft von Pergine entdeckt und studiert wurden.
In italienischer Sprache


Bianca Zerobin und Roman Lamprecht

Die Bergbaulandschaft im Tauferer Ahrntal

Ungezählte, lang vergessene Stollen durchziehen die Berglandschaft im Ahrntal, viele über die Jahrhunderte verschüttete Mundlöcher verstecken sich in den Wäldern. Doch wann begann der Bergbau, welche Rohstoffe wurden gewonnen und wo? Und wer hat nach den Schätzen der Erde gesucht?
Damit befassen sich die Archäologen Bianca Zerobin und Roman Lamprecht im Forschungsprojekt „Bergbaulandschaft Tauferer Ahrntal“ und beim gleichnamigen Vortrag. Dabei legen die beiden Fachleute die Ergebnisse ihrer Feldforschung in den Gebirgslandschaften des Ahrntals sowie spannende Funde und exklusives Fotomaterial vor und zeichnen ein Bild von einem weitläufigen Bergbaugebiet.

 

Stollen bei Luttach

 

Buchvorstellung zur Bergbaulandschaft im Tauferer Ahrntal

Wann im Ahrntal der Bergbau begann, was abgebaut wurde und wer daran beteiligt war: Darum geht es im Buch "Bergbaulandschaft Tauferer Ahrntal I - Die Schriftquellen". Dabei handelt es sich um den ersten Band der Publikationen im Rahmen des gleichnamigen Forschungsprojekts, das es sich zum Ziel gesetzt hat, den Spuren nachzugehen.
Bei der Vorstellung des Buches berichtet Armin Torggler, wissenschaftlicher Kurator des Landesmuseum Bergbau und einer der Autoren und Herausgeber des Bandes, von der Zusammenarbeit mit der Wissenschaftlerin Kathrin Geier, der mühsamen Spurensuche in Archiven und den überraschenden Entdeckungen zum Bergbau im Ahrntal.


Markasitabbau Feichtklamm Ahrntal

Granat-Abbau im Tauferer Ahrntal

Der Almandin ist ein roter Halbedelstein und gehört zur Mineraliengruppe der Granate. Im 19. Jahrhundert baute man den rot leuchtenden Stein im Tauferer Ahrntal ab und vermarktete ihn als den berühmten „Böhmischen Granat“. Obwohl der Betrieb nach nur 12 Jahren wieder geschlossen wurde, waren die Halbedelsteine dieser Lagerstätte für ihre intensive Farbe bekannt.Heutzutage erinnern nur mehr einige Flurnamen, wie auch das verbrochene Mundloch im Obertrippach im Ahrntal und die Halde davor an den blühenden Abbau.Die Archäologin Bianca Zerobin zeigt im Vortrag auf, warum es umso wichtiger ist, dass man diesen noch unerforschten Teil der montanhistorischen und -archäologischen Vergangenheit des Tauferer Ahrntales wieder ins Bewusstsein rückt.

 

Kupfervorkommen im Vinschgau Foto Thomas Koch Waldner
Prähistorischer Kupferbergbau im Vinschgau

Bei diesem Vortrag erklärt Thomas Koch Waldner, wie der Bergbau die Besiedelung des Vinschgaus gefördert hat. Die Kupfervorkommen und der prähistorische Bergbau im Vinschgau sind direkt mitverantwortlich für die Besiedelung des Tales. Kupferschlacken am Prader Berg beweisen, dass dort bereits vor über 3000 Jahren reger Bergbau betrieben wurde. Die Verhüttung des Kupfers ließ erste Siedlungen entstehen und pflegte die Handelsbeziehungen vom nördlichen Mitteleuropa bis zum Mittelmeer.
Thomas Koch Waldner, der aus Prad im Vinschgau stammt und heute als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Bergbaumuseum in Bochum tätig ist, erläutert die Zusammenhänge zwischen dem Vinschger Kupfer und der Siedlungsgeschichte des Tals, und legt Ergebnisse eines umfangreichen Forschungsprojektes vor.

 

antikes Metallwerkzeug

Die ältesten Bergbauaktivitäten in Trentino Südtirol

Von den Anfängen des Bergbaus und der Metallurgie im südlichen Alpenraum berichtet Umberto Tecchiati beim online-Vortrag in italienischer Sprache "Le più antiche attività minerarie del Trentino Alto Adige" des Landesmuseum Bergbau.
Nach aktuellem Kenntnisstand reichen diese Anfänge bis in die erste Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. zurück. Neue Erkenntnisse dazu lieferten die Untersuchungen von Bleiisotopen in Schlacken und metallischen Artefakten aus der frühen Bronzezeit im Gebiet des heutigen Trentino Südtirol. Sie zeigen, dass nicht nur am Pfundererberg bei Klausen und der Umgebung von Trient Erze abgebaut wurden, sondern dass das gewonnene Kupfer auch zur Herstellung von Werkzeugen und Gebrauchsgegenständen verwendet wurde. 
Umberto Tecchiati ist Professor am Institut für Denkmalpflege der Universität Mailand. 



Als Dynastenburg der Grafen von Tirol gab die Burg dem Land seinen Namen. Ihre Errichtung reicht ins späte 11. Jahrhundert zurück. Der Schwerpunkt des musealen Parcours liegt in der Präsentation der Landesgeschichte von den Anfängen bis in die heutige Zeit. Im Südpalas liegen die beiden romanischen Portale. Die Burgkapelle zum Heiligen Pankratius ist als Doppelkapelle errichtet, bedeutsam sind ihre gotischen Wandmalereien. Im Bergfried, dem "Turm der Erinnerungen", findet sich eine Darstellung zur Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert.

www.schlosstirol.it

 

Schloss Tirol. Foto H. Hermes

 

Schloss Tirol präsentiert einige seiner Themen auch in den folgenden virtuellen Rundgängen:

ehemaliger Landeshauptmann Silvius Magnago

360º TURM DER ERINNERUNGEN


Was geschah bei der Option? Was bedeutet die Autonomie für Südtirol und wie gestaltete sich ihr politischer Weg? Wer sich für die Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert interessiert, sollte die beeindruckende Präsentation im Bergfried ansehen. Seit dem Jahr 2003 beherbergt der "Turm der Erinnerungen" eine Dauerausstellung über Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert. 2016 wurde die Ausstellung erneuert. In nicht weniger als 400 Objekten werden historische Zusammenhänge erläutert.

Der „Turm der Erinnerungen“ ist auch als virtuelle Tour zugänglich. Das Angebot richtet sich vor allem an Personen, welche die Ausstellung bequem von zu Hause aus, sehen, bzw. die 20 Ebenen nicht erklimmen möchten. Zudem wurde ein eigenes Vermittlungsformat realisiert, damit Lehrpersonen mit ihren Schülerinnen und Schülern die Inhalte in der Klasse erarbeiten oder vertiefen können.

 

Symbolbild der Ausstellung

360º ICH WOLKENSTEIN

Diese Wechselausstellung, die 2011 auf Schloss Tirol zu sehen war, beleuchtet aus verschiedenen Blickwinkeln das Leben des bedeutendsten und markantesten Vertreter mittelalterlicher deutscher Lyrik Oswald von Wolkenstein.
Die höchst eindrucksvolle Vita des bis ins hohe Alter vitalen, vielseitig begabten Ritters Oswald von Wolkenstein, der nicht nur Krieger, Diplomat, Fürstendiener, Adels- und Familienpolitiker, Rechtssachverständiger und Freischöffe war, sondern auch als gläubiger Christ, Jerusalempilger und frommer Stifter und dem es mit starkem Willen und mit Beharrlichkeit sogar gelang, Diener und Rat König Sigmunds, Reichsritter und einflussreicher Landespolitiker zu werden, scheint einzigartig zu sein, kann auch durchaus als klassisches Beispiel für die Biografie adeliger Aufsteiger des Spätmittelalters gelten.
Die Ausstellung, in deren Zentrum Leben und Werk Oswalds von Wolkenstein stehen, versteht sich deshalb auch als Blick auf ein Zeitalter, in dem Krieg und Diplomatie, Fürstendienst und Adelspolitik, die Praxis des Rechtswesens und eine alles umfassende Gottesfurcht das Leben des Adels bestimmt haben.

Im ehemaligen Amtshaus Kaiser Maximilians I. hat heute das Naturmuseum Südtirol seinen Sitz. Auf zwei Stockwerken mit einer Gesamtfläche von etwa 1.000 m² präsentiert es Südtirols Landschafts- und Naturgeschichte. Der Weg durch die Ausstellung ist eine Wanderung durch die Zeit: Modelle, Dioramen, Experimente und Multimedia-Stationen geben Einblicke in Südtirols Erdgeschichte, in die Entstehung und Entwicklung der Lebensräume. Im Erdgeschoss laufen hingegen jährlich mehrere Wechselausstellungen.
Virtuelle Führungen und Vorträge gibt es außerdem auf dem YouTube-Kanal des Museums.

natura.museum

 

Naturmuseum Südtirol

 

Das Volkskundemuseum zeigt die Lebenswelt der ländlichen Bevölkerung in vorindustrieller Zeit vom Landadeligen über die selbstversorgenden Bauernfamilien bis zu den im Tagelohn Arbeitenden. Mittelpunkt ist der barocke Ansitz „Mair am Hof“ aus dem Ende des 17. Jahrhunderts mit den herrschaftlichen Räumen und den volkskundlichen Sammlungen. Auf dem rund drei Hektar großen Freigelände sind hingegen alte, originale Bauernhäuser, Handwerksstätten, Bauerngärten und Haustiere zu sehen.


www.volkskundemuseum.it

 

 

Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde. Foto Hermann Gasser

 

Über dem Kirchdorf Mareit erhebt sich Schloss Wolfsthurn. Dort hat seit 1996 das Südtiroler Jagd- und Fischereimuseum seinen Sitz. Neben der kulturhistorischen Ausstellung zu Jagd und Fischerei führt der Rundgang auch durch die im Originalzustand erhaltenen Prunkräume der barocken Schlossanlage und vermittelt Eindrücke vom adeligen Leben im 18. und 19. Jahrhundert. Im Untergeschoss gehen die kleinen Besucher/-innen auf Tuchfühlung mit der heimischen Tierwelt. Der rund einen Kilometer lange Themenweg „Wald und Wasser“ führt vom Dorf zum Schloss.

www.wolfsthurn.it

 

 

Schloss Wolfsthurn - Landesmuseum für Jagd und Fischerei. Foto Stefano Scatá

Das Südtiroler Weinmuseum hat seinen Sitz im Zentrum von Kaltern, im ehemaligen Zehentkeller der Herrschaft Kaltern- Laimburg. Das Museum gibt Einblick in die Kulturgeschichte des Südtiroler Weinbaus: von historischen Geräten, die durch das Arbeitsjahr am Weinhof führen, bis zu religiösen Darstellungen, die auf die vielen Schnittpunkte zwischen Wein und Religion hinweisen. Im museumseigenen kleinen Weingarten werden über dreißig verschiedene Rebsorten kultiviert und können im Herbst auch verkostet werden.

www.weinmuseum.it

 

Detail auf Glaskrug. Foto Ludwig Thalheimer, Lupe

Mit ihrem gigantischen Erscheinungsbild und Labyrinth aus Räumen, Gängen und Treppen zählt die Franzensfeste zu den interessantesten Festungen im Alpenraum und gilt als Meisterwerk österreichischer Festungsarchitektur. Sie wurde in den Jahren von 1833 bis 1838 erbaut und erlebte eine wechselvolle Geschichte. 2008 ist sie für ein breites Publikum geöffnet worden und dient seitdem als Austragungsort für internationale und regionale Kunst- und Architekturausstellungen sowie für unterschiedliche Veranstaltungen.

www.franzensfeste.info

Festung Franzensfeste (c) Fly Südtirol

 

 

Bunker Nr. 3 in Franzensfeste © Andrea Pozza Autonome Provinz Bozen, Abteilung Vermögensverwaltung

 

Eingebunkert. Bunker in Südtirol

Die neue Dauerausstellung zu den Bunkern in Südtirol thematisiert den in den 1930 und 1940er Jahren entstandenen Alpenwall: Er durchzog den gesamten Alpenbogen und zählt allein in Südtirol über 300 Bunker, davon befinden sich fünf Bunker in Franzensfeste (der zur Festung Franzensfeste gehörende Bunker Nr. 3 kann mit einer gebuchten Führung besichtigt werden). Fertiggestellt wurde der Alpenwall nie. Ein Teil der Bunker wurde jedoch im Kalten Krieg reaktiviert und für den Fall einer Invasion aus dem Osten ausgebaut.
Die Ausstellung soll über die verborgenen Verteidigungsstrukturen aufklären und ihre historischen und politischen Hintergründe sowie die technischen Voraussetzungen für den Bau der Bunker beleuchten und den Wert eines friedlichen Zusammenlebens hervorheben.
Auf die Vorstellung der Ausstellung mit Landeshauptmann und Museenlandesrat Arno Kompatscher, Massimo Bessone, Landesrat für Hochbau, Grundbuch, Kataster und Vermögen, Thomas Klapfer, Bürgermeister der Gemeinde Franzensfeste und Präsident Verein Oppidum sowie Angelika Fleckinger, Direktorin des Betrieb Landesmuseen folgen eine Performance mit dem Künstler und Literat Matthias Schönweger und ein Rundgang durch die Ausstellung mit Esther Erlacher, Koordinatorin der Festung Franzensfeste, Anita Rossi, freie Moderatorin, Kuratorin und Journalistin, Antonio Russo vom Vermittlungsteam der Festung und Karl Pircher dessen Firma Walking Chair das Design der Ausstellung realisierte. 
Um an der Eröffnung teilzunehmen, wird gebeten, dieses Anmeldeformular ausfüllen und bis zum 23. Mai an info@franzensfeste.info zu schicken. 

 

 

FIGLIO, Courtesy Galleria Antonella Cattani Contemporary Art, Bozen/Bolzano, Julia Bornefeld

Online Ausstellung

LOCKOUT

Mitten im zweiten Lockdown, der auch die Museen zur neuerlichen Schließung zwang, ging die Ausstellung LOCKOUT online. Die Werke der knapp 50 Künstlerinnen und Künstler, die ihre ganz persönliche Perspektive auf den Lockout zeigen, werden hier virtuell erlebbar. Dazu gibt es auch alle Interviews des Kurators Heinrich Schwazer, die in der Corona Galerie der Tageszeitung „Die Neue Südtiroler Tageszeitung“ erschienen. Zur Ausstellung

 

Kathedrale in der Wüste

seit 2012

Die Kathedrale in der Wüste

In sieben Kasematten erzählt die Dauerausstellung „Kathedrale in der Wüste“ Geschichten und Anekdoten rund um die riesige Anlage der Franzensfeste und vertieft dabei vor allem die Baugeschichte der riesigen Anlage sowie die Auswirkungen, die dieser Bau auf die nähere Umgebung hatte. So werden neben den Themen, die sich mit der Planung und Errichtung der Militäranlage in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts befassen auch die Geschichte des Verkehrs und jene zur Goldlagerung in der Franzensfeste veranschaulicht. Die für jede Altersklasse konzipierte Schau liefert vermittels interaktiver Stationen spannende Hintergrundinformationen, die den Besuch der Anlage auf unterhaltsame und aufschlussreiche Weise bereichern.
Zu den Bildern

 

Die göttliche Belastung, Peter Fellin, Nachbau. Holz, lackiert 400 x 400 x 100 cm, Jahr 1991/2009

Kunstinstallationen

Quer durch das gesamte Festungsgelände trifft man auf verschiedenste Installationen. Die Kunstwerke von Julia Bornefeld, Peter Fellin, Manfred Alois Mayr, Roberto Bosisio und Lois & Franziska Weinberger sind seit der Landesausstellung 2009 Teil des Ausstellungskonzepts der Franzensfeste. Mehr Infos

 

BBT-Infopoint

seit 2015

BBT-Infopoint

Der BBT-Infopoint wurde bereits im November 2007 im Dorf Franzensfeste eröffnet. Mit dem Umzug in die Franzensfeste wurde die bestehende Ausstellung erweitert und seit Spätherbst 2015 als neue Dauerausstellung zum Bau des Brenner Basistunnels eröffnet.Auf knapp 200 m² Ausstellungsfläche entfaltet sich in den suggestiven historischen Räumen der Festung die Darstellung des BBT-Projektes in seiner faszinierenden technischen Vielseitigkeit. Highlights sind interaktive Scannerfahrten in den Tunnel genauso wie das multimediale Erleben des Tunnelvortriebs.
Mehr Infos

Das Museum Ladin verteilt sich auf den Hauptsitz Museum Ladin Ciastel de Tor in Sankt Martin in Thurn und auf die Zweistelle Museum Ladin Ursus ladinicus in Sankt Kassian.

www.museumladin.it

Museum Ladin Ciastel de Tor © Museum Ladin

Museum Ladin Ciastel de Tor

Das ladinische Landesmuseum ist seit 2001 auf Schloss Thurn untergebracht, dem einstigen Mittelpunkt des Gerichts „Thurn an der Gader“ (13. Jahrhundert). Hier wird die Kultur der über 30.000 Ladinerinnen und Ladiner vermittelt, deren gemeinsame Identität zwei wesentliche Elemente bestimmen: ihre Sprache, zurückgehend auf das Volkslatein und die einzigartige Gebirgslandschaft der Dolomiten. Das Museum bietet einen unterhaltsamen Einstieg in Geologie, Archäologie, Geschichte, Sprache, Tourismus und Kunsthandwerk der fünf ladinischen Täler.

Museum Ladin Ursus ladinicus

Museum Ladin Ursus ladinicus

Das Museum ist dem prähistorischen Höhlenbären und der Geologie der Dolomiten gewidmet. Auf drei Stockwerken erklärt es die Geschichte und den Lebensraum der vor rund 40.000 Jahren lebenden Höhlenbären. Kernstück sind die originalen Knochen, Zähne und Schädel der im Jahr 1984 entdeckten Höhlenbärenart „Ursus ladinicus“. Videoinstallationen, ein vollständiges Skelett, die detailgetreue Nachbildung des schlafenden Ursus ladinicus und des Braunbären M12 (Mico) bereichern den Rundgang.

 

Das Museum Ladin bietet auch virtuelle Touren durch seine beiden Strukturen, die sich speziell an Schulklassen richten, und einen virtuellen Rundgang durch die folgende Wechselausstellung:

Depot des Museum Ladin

"Dépôt. Und es ward Licht!"

Die Ausstellung zeigt Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen aus dem Bestand des Museums von 19 Künstlern und einer Künstlerin aus den ladinischen Tälern, die zwischen dem 17. Jahrhundert und vorigem Jahr gelebt und gewirkt haben. Sie macht zugänglich und sichtbar, was normalerweise im Museumsdepot versteckt ist und rückt die Kunstschaffenden zusammen mit ihren Biografien in ein neues Licht. Diese befinden sich in zwei Räumen: Der erste konzentriert sich auf die menschliche Figur und den Körper und umhüllt die Besuchenden, umgibt sie. Der zweite ist der Natur und der Architektur gewidmet. An den Wänden sind die Werke als ideale Fenster angeordnet, durch sie gelangen in die Bildergalerie Einblicke in die Natur.

Die Kunstschaffenden

Jacob Zanusi (1679-1742), Dominik Vinatzer (1666-1733), Domëne Moling (1691-1761), Dominik Mahlknecht (1793-1876), Franz Tavella (1844-1931), Josef Moroder Lusenberg (1846-1939), August Pezzei des Älteren (1847-1915), Franz Angel Rottonara (1848-1938), Antonio Colli (1870-1950), Franz Josef Noflaner (1904-1989), Mili Schmalzl (1912-2006), Peter Demetz (1913-1977), Angel Morlang (1918-2005), Lois Irsara (1923-2014), David Moroder (1931-1997), Josef Kostner (1933-2017), Otto Irsara (1933-2004), Bruno Vallazza (1935-2016), Aldo Canins (1944-2019) und Martin Demetz (1930-2007).

 

Sektionen zur ladinischen Schule und Literatur

Seit Juni 2021 gibt es zudem zwei neue Sektionen der Dauerausstellung im Museum Ladin Ciastel de Tor zur ladinischen Schule und Literatur.
Die Sektion zur Schule in den ladinischen Tälern thematisiert die verschiedenen Etappen des Schulsystems in den ladinischen Tälern seit der Zeit der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, während des 20. Jahrhunderts mit den zwei Weltkriegen und seit der Einführung des paritätischen Schulmodells.  
In der Sektion zur ladinischen Literatur werden die Biografien der wichtigsten Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie Teile ihrer Werke vorgestellt. Die Autoren stammen aus den fünf ladinischen Tälern. Die Texte hat die Schriftstellerin Rut Bernardi verfasst.

Das Museum kann mit einer Führung besichtigt werden. Anmeldung unter der Nummer 0471 301621 oder mit Mail an museum@eccel.kreuzer.it.

 

https://www.eccel-kreuzer.it/de

 

Museum Eccel Kreuzer Foto Erich Dapunt

Die Sammlung

Von Ala bis Kufstein - 1900 bis heute

Die Grundlage dieses Museums bildet die bedeutende Kunstsammlung der Familie Eccel Kreuzer. Sie setzt sich zusammen aus ca. 1500 modernen und zeitgenössischen Kunstwerken von über 300 Künstlerinnen und Künstlern der Euregio (Südtirol, Tirol, Trentino).

Josef Kreuzer gehörte zu jenen Sammlern, die ihre Leidenschaft auch als gesellschaftlichen Auftrag sehen. Begonnen hat er seine Sammlung zusammen mit seiner Frau Eva-Maria Eccel, die die Liebe zur Kunst ein Leben lang begleitet. Bereits ihr Vater war ein Kunstmäzen und hat im Laubenhaus eine kleine Galerie eingerichtet. Eva-Maria Eccel hat Kunstgeschichte studiert, und mit ihrem Buch “Aufbruch“ ein Standardwerk über die Tiroler Moderne geschaffen. Josef Kreuzer war davon überzeugt, dass seine Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden muss, da sie in der Museumslandschaft Südtirols ein wichtiges Bindeglied darstellt. Leider konnte er selbst sein Vorhaben nicht mehr umsetzen und vermachte seine Sammlung, sowie das Laubenhaus, in dem sie untergebracht ist, 2017 der Autonomen Provinz Bozen. Geführt wird das Museum vom Betrieb Landesmuseen.

Kunstraum Eccel Kreuzer

 

Wechselausstellungen

Im Erdgeschoss des Hausmuseums sind Wechselausstellungen zu sehen, die einen Bezug zu den Künstlerinnen und Künstlern der Sammlung aufweisen.

 

Immersionsführungen

Um über künftige Immersionsführungen und andere Veranstaltungen auf dem Laufenden zu bleiben, besuchen Sie die Webseite des Museum Eccel Kreuzer.

 

Das Haus

Das Laubenhaus wurde im frühen 13. Jahrhundert als Besitz des Händlers Adalbert Pigler das erste Mal schriftlich erwähnt. Es handelt sich um ein typisches Patrizierhaus unter den Bozner Lauben, das durch den beschränkten Raum seine schmale lang gestreckte Form erhielt. Es ist nur drei Fenster breit, erstreckt sich aber dafür von den Lauben bis in die Silbergasse.

Die unmittelbare Nähe zum Merkantilgebäude machte es zu einem Haus in begehrter Lage. Es hat eine charakteristische, funktionelle Innengliederung mit drei Lichthöfen, verschiedenen Erschließungsgängen und unregelmäßigen Geschossgliederungen mit Niveauunterschieden zwischen der Laubenseite und der Silbergassenseite. Die Fassade der Silbergasse besitzt eine Außentreppe, dessen Maßwerkbrüstung möglicherweise eine Spolie der Kirche des Hl. Andreas am Kornplatz ist.

Nach mehreren Wechseln der Besitzer erwirbt Maria Eccel geb. Schaller 1933 das Haus. 1950 kauft es Friedrich Eccel und richtet darin ein Einrichtungsgeschäft ein. In der Folge wird das Gebäude umfassend restauriert. 1984/5 erfolgen weitere Renovierungsarbeiten nach Plänen des bekannten Südtiroler Architekten Othmar Barth. Eva-Maria, die Tochter von Friedrich Eccel, übernimmt zusammen mit ihrem Mann Josef Kreuzer das Einrichtungsgeschäft Fr. Eccel, bis es 2005 geschlossen wurde.